Sie rufen diese Webseite mit Explorer 10 oder 11 auf. Leider ist die korrekte Darstellung dieser Webseite mit diesem Browser nicht gegeben. Wir arbeiten daran die Fehler so schnell wie möglich zu beheben. Wir bitten Sie bis dahin einen modernen Browser, wie zum Beispiel Chrome oder Firefox, zu benutzen. Vielen Dank!

Der Meeresspiegelanstieg
in Flensburg

Wie kann sich die Stadt Flensburg auf den Meeresspiegelanstieg vorbereiten? Eine Einführung.

Der Hintergrund

Piktogramm Welt

# Globaler Meeresspiegelanstieg

Der Klimawandel führt zum Anstieg des Meeresspiegels. Im 20. Jahrhundert ist der gemittelte globale Meeresspiegel um etwa 15 Zentimeter angestiegen.

Meeresspiegelanstieg in Flensburg von 1954 bis 2015

Folgende Grafik zeigt die Veränderung des Meeresspiegels im Vergleich zur Landoberfläche (welche sich senkt oder hebt). Die Grafik wurde auf Grundlage von Wasserstandsdaten des Pegels Flensburg (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)) erstellt.

Loading...

Ein Stadtrundgang

Hier runterscrollen

Sehen wir uns die Stadt Flensburg ein bisschen genauer an. Inwiefern könnte der zukünftige Meeresspiegelanstieg Flensburg betreffen? Begleiten Sie uns entlang der Kaikante durch die Stadt.

WICHTIG: Die folgenden Aussagen beziehen sich auf ein Flensburg ohne Anpassungsmaßnahmen.


Ostseebad

Am Ostseebad genießen wir das stadtnahe Strandleben. Durch den Anstieg des Meeresspiegels wird Sand weggeschwemmt. Dadurch wird die Fläche kleiner werden.

Stadtwerke

Das Gelände der Stadtwerke liegt teilweise im Überschwemmungsbereich schwerer Sturmfluten. Sollte der Meeresspiegel besonders stark ansteigen, kann das die Energieversorgung in der Zukunft zeitweise beeinträchtigen.

Werftstraße

Hier gibt es Industrie, Handwerk und Gewerbe. Durch den Meeresspiegelanstieg werden Arbeitsabläufe und Herstellungsprozesse auf Teilflächen zeitweise unterbrochen werden müssen.

Museumshafen

Wir erfreuen uns am Anblick vieler alter Boote, die am Museumshafen festmachen. Der Meeresspiegelanstieg wird die Stege höheren Belastungen aussetzen.

Schiffbrücke

An der Schiffbrücke machen wir Rast mit Blick aufs Wasser. Der Meeresspiegelanstieg wird zu Beeinträchtigungen im laufenden Betrieb führen.

Hafenspitze

Hier haben wir schon immer gerne gefeiert. Der Meeresspiegelanstieg wird das Risiko erhöhen, dass Feste an der Hafenspitze wegen knöchelhoch stehendem Wasser ausfallen müssen.

ZOB

Am ZOB trifft sich der Verkehr aus allen Richtungen. Wenn der Meeresspiegel um einen Meter ansteigt, werden extreme Sturmfluten auch den ZOB unter Wasser setzen.

Yachthafen

Fischer, Gast- und Dauerlieger machen im Hafen fest. Wenn der Meeresspiegel ansteigt, werden sie die Stege zeitweise nicht betreten können.

Hafen-Ost

Etwaige neue Anlagen und Gebäude im Bereich Hafen-Ost werden teilweise von Sturmfluten betroffen sein.

Sturmflutklassen nach dem Fachplan Küstenschutz Ostseeküste (2017)

Überflutungskarten

Küstengebiete bis 1m Höhe

Um die durch den Meeresspiegelanstieg langfristig überschwemmten Gebiete abschätzen zu können, werden alle Küstengebiete bis zu einer Höhe von 1 m über Normalnull als potenziell gefährdet eingeschätzt. Die Ermittlung dieser Gebiete erfolgt anhand des digitalen Höhenmodells des Landes Schleswig-Holstein, das eine räumliche Auflösung von 5 m aufweist (SH ATKIS). Bei dieser statischen Überflutungssimulation werden im Gegensatz zum hydrodynamischen Modell keine Faktoren wie Fließgeschwindigkeit berücksichtigt.

Meeresspiegelanstieg (MSA) von 0,5m und 1m + Sturmflut AXEL

AXEL war eine schwere Sturmflut, die im Januar 2017 mit einem maximalen Wasserstand von 1,78 m über dem mittleren Wasserstand in der Flensburger Förde auftrat. Mit einem hydrodynamischen Modell (Delft3D) wurden die Auswirkungen von AXEL bei einem Meeresspiegelanstieg von 0,5 m und 1 m simuliert. Unter Berücksichtigung von Pegeldaten und mit Hilfe des digitalen Höhenmodells SH ATKIS konnte die Überflutung im Zeitverlauf simuliert werden.

Hinweis: die dargestellten überfluteten Flächen basieren auf Modellergebnissen und zeigen einzig die potentiell überflutete Fläche eines spezifischen Sturms (in diesem Fall AXEL) kombiniert mit zwei MSA Szenarien. Eine umfassende Analyse mit weiteren technischen Details und der Diskussion von Unsicherheiten finden Sie im Projektbericht 2.2 (auf Englisch).

Loading...

Klimaschutz hat das Ziel, Treibhausgasemissionen zu verringern und damit den Klimawandel abzuschwächen.

Klimaanpassung hat das Ziel, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimawandelfolgen zu erhöhen.

Was können wir tun?

Auch wenn wir von heute an keine Treibhausgase mehr ausstoßen und damit den besten betreiben, wird der Meeresspiegel ansteigen. Deshalb ist für Flensburg wichtig.

Deich

Ein Deich ist eine wasserbauliche Schutzanlage entlang der Förde. Er schützt vor Überflutung auf einer großen Fläche bis zu einer gewissen Höhe. Er kann nachträglich erhöht werden. Ein Deich kann den Abfluss landseitig behindern, sodass sich Wasser hinter dem Deich staut. Der Bau eines Deiches dauert lange.

Sperrwerk

Ein Sperrwerk ist ein Querbauwerk in der Förde. Öffnungen können bei Bedarf geöffnet oder geschlossen werden, um Wasserschwankungen auszugleichen. Damit regelt es den Wasserpegel der gesamten Innenförde bzw. Stadt. Der Bau eines Sperrwerkes dauert lange.

Mobiler Schutz

Mobiler Schutz wird bei Bedarf durch eine öffentliche Institution installiert und kann meist schnell und ohne großen Aufwand montiert werden. Wenn er nicht genutzt wird, wird er an anderer Stelle gelagert. Mobiler Schutz wirkt auf kleinen Flächen und ist für unterschiedliche Höhen verfügbar.

Spundwand

Eine Spundwand läuft entlang der Förde. Sie benötigt vergleichsweise wenig Platz. Spundwände sind häufig teils statisch und teils mobil. Sie besitzen ein stabiles, fest verbautes Fundament, um hohen Druck auszuhalten und werden im Hochwasserfall durch mobile Elemente ergänzt.

Flächenerhöhung

Durch die Erhöhung von Flächen werden diese bis zu bestimmten Überflutungshöhen nicht mehr überschwemmt. Das verwendete Material fehlt an anderer Stelle und muss teilweise aus anderen Regionen beschafft werden.

Rückzug/Aufgabe

Durch den Rückzug werden Nutzungen aus der potentiellen Überschwemmungsfläche vorsorglich herausgehalten, minimiert oder herausgenommen. Diese können an alternative Standorte umziehen. Der Rückzug hat bei permanenter Überschwemmung von Flächen eine Neudefinition der Küstenlinie zur Folge. Ein Rückzug dauert lange.

Private Vorsorge

Private Vorsorge sind baulich-strukturelle Anpassungen an Gebäuden von Privatpersonen, die Schäden vermindern sollen. Diese halten entweder Überflutungen aus Gebäuden heraus (z.B. Barrieren an Kellerfenstern) oder halten Überflutungen besser stand, indem widerstandsfähige Materialien verwendet werden oder das Fundament erhöht wird.

Pumpen

Pumpen bzw. Pumpwerke dienen der Stadtentwässerung. Sie verhindern den Rückstau von Wasser und dienen der Sicherung des Kanalnetzes. Bei kombinierten Starkregen-Sturmflut-Ereignissen können Pumpen an ihre Grenzen stoßen.

Retentionsfläche

Eine Retentionsfläche ist eine tiefer liegende Fläche in Fördenähe, die offen gehalten wird (bspw. Parkplatz, Sportplatz) und bei Bedarf als Überflutungsfläche genutzt werden kann. Schäden werden durch das Fehlen von Werten (z.B. Gebäude) verringert. Das Wasser wird zeitverzögert wieder abgegeben oder versickert. Die Retentionsfläche soll den Wasserstand auf anderen Flächen reduzieren. Sie ist künstlich angelegt oder natürlich im Gelände vorhanden.

Barriere/Damm

Eine Barriere in der Förde wirkt wie ein Deich im Wasser. Wasser wird bei normalen und extremen Pegelständen dauerhaft herausgehalten. Der abgetrennte Bereich der Förde wird durch die Errichtung einer Barriere zu einem abgeschlossenen Gewässer. Die Oberfläche der Barriere ist als neue Fläche nutzbar. Der Bau eines Dammes dauert lange.

Mögliche Anpassungsmaßnahmen für Flensburg

Die Beispiele zeigen: Es gibt viele Möglichkeiten, mit dem Meeresspiegelanstieg umzugehen.

Im Folgenden sehen wir Anpassungsmaßnahmen, die an den Standorten des Stadtrundgangs denkbar wären.

Ob und inwiefern diese und weitere Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden, wird in Zukunft untersucht werden müssen.

Loading...

Häufig gestellte Fragen

EVOKED ist Teil des ERA4CS, ein ERA-NET Projekt initiiert von JPI Climate und gefördert von RCN (NO), FORMAS (SE), NWO (NL), BMBF (DE) und kofinanziert von der Europäischen Union (Grant 690462).

Logos Förderung

In Zusammenarbeit mit:

Logo Stadt Flensburg
Petuhtante